Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“
Wie gestalten sich die Lebensgeschichten von Vögeln? Wie wird der Vogelzug gesteuert? Was können uns Zugvögel über den Klimawandel lehren? Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am außeruniversitären Forschungsstandort des Instituts für Vogelforschung beschäftigen sich täglich mit den geflügelten Lebewesen der Region. Neben dem Monitoring von Zugvögeln per Telemetrie- und Radartechnologie, der brutbiologischen Kontrolle, der genetischen und physiologischen Analyse sowie der Besenderung, markieren sie verschiedene Vogelarten und dokumentieren Bestands- und Artenvielfalt. Und das sowohl in Wilhelmshaven, Oldenburg, entlang der Küste, auf der Insel Helgoland sowie über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Die im Jahr 1910 auf Helgoland gegründete Vogelwarte befindet sich seit 1947 in Wilhelmshaven und ist seither ein außeruniversitäres Forschungsinstitut des Landes Niedersachsen.
Aufgabe des IfV ist die Grundlagenforschung an Vögeln mit den Schwerpunkten Vogelzug und Populationsökologie. Die Struktur und Forschungsaufgaben haben sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt, wiederholt gewandelt und das IfV zu einem der heute weltweit größten ornithologischen Forschungsinstitute werden lassen. Neben seinen wissenschaftlichen Aufgaben ist das IfV auch Sitz der Markierungszentrale Helgoland und zuständig für die Vogelberingung in den Bundesländern Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Hessen. Getragen wird die wissenschaftliche Vogelberingung von der Mitarbeit zahlreicher freiwilliger ehrenamtlicher Beringerinnen und Beringer.
Darüber hinaus betreibt das Institut für Vogelforschung am Banter See in unmittelbarer Nähe der Flussseeschwalbenkolonie eine Feldstation. Derzeit ist die Kolonie eine der größten in Deutschland und damit ein wichtiger Standort sowohl für den Artenschutz als auch für die Forschung an dieser Vogelart. Das international einzigartige Forschungsprojekt erlaubt es, die Lebensgeschichte von den langlebigen Vogelindividuen zu verfolgen, die in dieser Kolonie aus dem Ei schlüpfen und zum Brüten wieder zurückkommen.
„Wir betreiben Grundlagenforschung und beleuchten die vielfältigen Beziehungen zwischen den Vögeln und ihrer Umwelt.“
Dr. Sandra Bouwhuis und Prof. Dr. Miriam Liedvogel
Direktorinnen des Instituts für Vogelforschung
Projekt
Das Studium der Zugvögel
Sechs künstlich angelegte Betoninseln im Banter See bilden den perfekten Lebens- und Brutraum für die Flussseeschwalbe. Seit 1992 haben die Forscherinnen und Forscher des IfV die Inseln fest im Blick, beobachten das Geschehen, erheben Daten und verhelfen den Tieren gleichzeitig zu einem unbeschwerten Leben – zumindest in den Sommermonaten. Denn im Winter zieht es die Vögel nach Afrika. Mit dabei: Transponder und Geolokatoren, die Aufschluss darüber geben, wie das Leben der Flussseeschwalbe abläuft und wie sie sich auf wandelnde Umweltfaktoren einstellt.
Kontakt
Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“
An der Vogelwarte 21, 26386 Wilhelmshaven