Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung
Natur- und Kulturwissenschaft vereint: Das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung (NIhK) zeigt, wie sich das Leben an und mit der Nordseeküste entwickelt hat – und das seit der Steinzeit. Die Landesforschungseinrichtung beleuchtet dabei nicht nur die Menschen, sondern erforscht, wie sich die Umwelt vor Ort verändert hat. Wie haben die früheren Bewohnerinnen und Bewohner darauf reagiert? Und wie formte sich daraus eine funktionierende Gesellschaft?
Das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung (NIhK) geht auf die 1936 am Landesmuseum in Hannover eingerichtete „Provinzialstelle für Marschen- und Wurtenforschung“ zurück. 1938 wurde die nun als „Niedersächsische Landesstelle für Marschen- und Wurtenforschung“ bezeichnete Einrichtung nach Wilhelmshaven verlegt, wo sie in Verbindung mit dem Ausbau der Marinebasis Baugrunduntersuchungen und Ausgrabungen an jenen Wurten durchführte, die durch die Baumaßnahmen zerstört werden sollten.
Seit der Gründung gehören die Entwicklung des Meeresspiegels und der Küstenlinien der Nordsee infolge klimatischer Veränderungen sowie die menschliche Reaktion auf diese Veränderungen in Form von speziellen Landnutzungs- und Küstenschutzstrategien zu den thematischen Schwerpunkten des NIhK. Die seit Institutsgründung eingesetzte Methodenkombination aus natur- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen macht Wilhelmshaven zu einem Innovationszentrum der interdisziplinären Siedlungsforschung.
„Seit dem Höhepunkt der letzten Eiszeit vor ca. 20.000 Jahren steigt der Meeresspiegel an, mit teilweise dramatischen Folgen für den Lebensraum Küste. Dies zu erforschen, ist unser Ziel.“
Prof. Dr. Felix Bittmann
Leitender Wissenschaftlicher Direktor, NIhK
Projekt
Von dem, was war. Und dem, was kommt.
Nahezu einzigartig in Europa: Großsteingräber scheinen plötzlich aus dem trockengelegten Ahlen-Falkenberger Moor im Elbe-Weser-Dreieck herauszuwachsen. Doch eigentlich sind die Grabstätten mehr als 5.000 Jahre alt – und durch das Moor äußerst gut erhalten. Für die Wissenschaftlerinnen. und Wissenschaftler des NIhK eine Chance, aus diesen archäologischen Zeitkapseln mit Hilfe von Ausgrabungen und botanischen Proben zu erfahren, wie die ersten Landwirte hier gelebt und gewirkt haben. Aber auch für die nachfolgenden Zeiten bis hin zur Neuzeit untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie sich der Lebensraum Küste und die Siedlungsbedingungen verändert haben.
Kontakt
Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung
Viktoriastraße 26/28, 26382 Wilhelmshaven